1996 wurde im historischen Steigerhaus der Bleihütte das Emser Bergbaumuseum eröffnet. Hier erhält der Besucher einen Einblick in die Zeit, in der die Kurstadt Bad Ems Blei- und Zinkerze zu Tage förderte. Das Museum bietet eine umfangreiche Ausstellung zu der u.a. ein Mineralienkabinett, eine Museumsbahn, technische Exponate sowie das Emser Bergbau-Archiv gehören.
Im Emsbachtal betrieben schon die Römer Bergbau oberflächennah und untertage. Im Mittelalter war insbesondere die Silbergewinnung für die Trierer Erzbischöfe eine lohnende Einnahmequelle. Die Industrialisierung im 18./19. Jahrhundert brachte einen enormen Aufschwung des Gruben- und Verhüttungsbetriebes. Zwischen Bergbau und Bäderverwaltung der Kurstadt kam es immer wieder zu Reibereien, denn das Bergwerk grub die Thermalquellen an und sorgte für immense Umweltprobleme, was bis zur Schließung der Grube 1945 zu einem Dauerkonflikt zwischen den sehr gegensätzlichen Wirtschaftszweigen führte.
Nur noch wenige bauliche Zeugnisse des Bergbaus sind heute im Stadtgebiet sichtbar – wie zum Beispiel der Stadtstollen (begonnen 1869, etwa 750 m lang, zur Entwässerung). Das Mundloch des Neuhoffnungsstollens (begonnen 1858, Hauptförderstollen mit 15 Tiefbausohlen) befindet sich in der Arzbacher Straße. Darüber hinaus sind die alte Energiezentrale am West-Bahnhof, der Adolphschacht im Pitschbachtal, der Kaminschacht am Blöskopf, diverse Stollenmünder im Emser Stadtwald sowie die Bergmannssiedlungen Lindenbach, Fahnenberg, Eisenbach und Pfingstwiese sehenswert.
Zuletzt geändert am 27 Oktober 2024