Ein heißes Thema in unmittelbarer Nähe von Bad Ems: feinste Erdbeben geben Aufschluss darüber, ob die landläufig als erloschen angesehenen Eifel-Vulkane schlummern oder langsam erwachen, wobei sie vielleicht auch bisher nicht bekannte Magmakammern bilden. Darunter ist auch der Laacher See-Vulkan, dessen letzte Aktivität erst 13.000 Jahre her ist.
Nachdem 2023 ein einjähriges Projekt zur weiträumigen Beobachtung des Eifel-Vulkanismus unter Beteiligung eines alten Emser Bergwerksstollens erfolgreich beendet werden konnte, wurde der Wunsch geäußert, hier – in der „Wolfstaller Rösche“ – eine feste Erdbebenstation zu installieren. Nach längerer Vorbereitung konnte nun am 20./21. Juni 2024 das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Projektpartner sind das Mainzer Landesamt für Geologie und Bergbau und das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) sowie vor Ort das Emser Bergbaumuseum der Arbeitsgemeinschaft Bahnen und Bergbau, welches die Stollenanlage betreibt.
An zwei Tagen entstand im Stollen „Wolfstaller Rösche“ eine permanente Messstation zur Erdbeben-Überwachung (alle Aufnahmen von Frank Girmann).
An zwei Tagen haben nun sechs Fachleute die einzelnen Komponenten der Messstation zum Stollen transportiert. Anschließend ging es an den Einbau des Seismometers, wofür auch etwa 130 Meter Kabel in den Berg zu ziehen waren. Im Eingangsbauwerk der Rösche erhielt der Technikschrank seinen Platz, in dem die Daten zusammenlaufen und die Stromversorgung mittels Fotovoltaikanlage gesteuert wird. Die dazu gehörigen Solarmodule wurden auf dem Dach des Zugangs montiert.
Am Ende des zweiten Arbeitstages konnten alle Beteiligten ein rundum gelungenes Projekt attestieren. PV-Anlage, Pufferspeicher sowie GPS-Signal funktionierten einwandfrei – und als krönender Abschluss sah man auf dem Laptop die „Fieberkurve“ des Seismometers, die quasi den „Pulsschlag des Berges“ darstellt. Die Emser Station ist nun in das Netz der Messstationen zur Erdbebenregistrierung des Landeserdbebendienstes Rheinland-Pfalz (LER) im Verbund “Erdbebendienst Südwest” integriert.
Feinste Erschütterungen im Erdinnern werden durch das seismografische Gerät registriert und als Signal weitergeleitet. Die obere Kurve ist die neue Bad Emser Messstation (Aufnahme von Frank Girmann).